Revitalisierung – neues Leben für alte Gebäude

Historische Gebäude wie eine Kaserne in moderne Wohneinheiten umzufunktionieren oder eine alte Fabrik in Loftwohnungen – das gehört sicher für jeden Architekten zu den „besonderen Herausforderungen“. So wie unser Projekt „Kaserne Haelen“, bei dem Alt und Neu sich hervorragend ergänzten.

Revitalisierung: ökonomisch, ökologisch, sozial sinnvoll

Vor ganz anderen Anforderungen stehen wir, wenn wir einem Bürogebäude aus den 70er zu komplett modernem Glanz verhelfen sollen – allein schon rein optisch und was energetische und bauliche Bedingungen angeht, erst recht. Oder wenn der Markt bestimmte Flächenzuschnitte bevorzugt oder eine bestimmte Innengestaltung erfordert, die nur schwer mit den Gegebenheiten vor Ort zu vereinen ist.

Chance für „hoffnungslose“ Fälle

Und doch ist die Zahl der Revitalisierungen verschiedenster alter Bausubstanzen in den letzten Jahren stark angestiegen. Das ist auch gut so, denn die Nutzung von bereits Bestehendem ist unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten sinnvoll – und eine kluge Instandhaltung häufig die preiswertere Lösung als das Gebäude komplett abzureißen und neu zu bauen. Mehr sogar: Es gibt zahlreiche Beispiele von „hoffnungslosen“ Fällen, die sich dank Revitalisierung nicht hinter modernen Neubauten verstecken mussten – selbst wenn die Gebäude schon einige Zeit leer standen.

Lebenszyklus länger als Nutzungskonzept

Viele Gebäude „halten“ länger als ihr Nutzungskonzept – in der Regel veralten gewerblich genutzte Gebäude nach ca. 20 Jahren. Durch intelligente Umnutzung oder Sanierung werden solche Gebäude revitalisiert: Sie erhalten ein neues Konzept, sprechen eventuell neue Zielgruppen an und erhalten so eine neue „Bestimmung“. Wie viel Revitalisierung notwendig ist, hängt vom Gebäude selbst, dem neuen Nutzen sowie den gesetzlichen Bestimmungen ab. Denn für Wohngebäude gelten andere Bestimmungen als für Gewerbeimmobilien und umgekehrt.

All das erfordert – neben einer langjährigen Erfahrung in der Umsetzung sowie Wissen um Bedingungen und zeitgemäße Technik und Ausstattung – eine gute Intuition: Was ist hier überhaupt machbar und wie steht es um den Investitionsaufwand?

Analyse, Konzept, Umnutzung

Basis einer Revitalisierung ist daher eine genaue Analyse der Ausgangslage. Untersucht werden Substanz, Haustechnik, Fassade, Denkmalschutz- und sonstige Auflagen für Brandschutz o. Ä. sowie Erweiterungsmöglichkeiten, vorhandene Mängel und die Möglichkeit moderner Energiekonzepte.

Revitalisierung zählt aufgrund seiner Komplexität zu den anspruchsvollen Disziplinen in der Architektur, denn man ist von vorneherein eingeschränkt, muss sich auf das Gebäude selbst einlassen, um dann etwas Neues daraus entstehen zu lassen. Aber das ist auch das Spannende daran – und in vielen Fällen erhält das Gebäude so die Chance, eine Unternehmensidentität mehr nach außen zu tragen als es je getan hat.