100 Jahre Bauhaus: Wie wollen wir in Zukunft leben?

Es bestand nur 14 Jahre – und doch war sein Einfluss so bedeutend, dass es für die Moderne schlechthin steht: das Bauhaus. Hier lehrten u. a. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Das Ziel war es, umfassend kompetente und engagierte Gestalter auszubilden. Daher bestand die Ausbildung aus einem Vorkurs, wo es um den Umgang mit Materialien und gestalterische Grundprinzipien ging, sowie einer Ausbildung in Werkstätten – als „praktisches Herzstück“, die von einem Formmeister und einem Werkmeister geleitet wurden.

100 Jahre Bauhaus – das muss gefeiert werden

In diesem Jahr nun feiert das Bauhaus sein hundertjähriges Gründungsjubiläum. Eine gute Gelegenheit, alte Begeisterung wieder aufleben zu lassen – für seine Architektur, seine Ideen und Designs. Neben einem Eröffnungsfestival in der Berliner Akademie laufen deutschlandweit verschiedene interessante Ausstellungen, Projekte und Vorträge zum Thema. Schauen Sie doch einfach mal ins bundesweites Bauhaus-Programm.

Zentrale Frage damals und heute: Wie wollen wir leben?

1919 als Hochschule für Gestaltung gegründet, umfasste das Bauhaus alle bildnerischen Tätigkeiten, dessen Endziel der Bau war, ergo: Architektur. Insgesamt ging es um eine Neugestaltung des Alltags, des Wohnens und des Zusammenlebens. Daher stand am Anfang auch eine zentrale Frage: Wie wollen wir leben? Und diese Frage lässt sich auch heute genauso stellen, begleitet von ihren Überlegungen, wie Unvereinbares vereinbar wird. Damals hieß es: Wie lassen sich Handwerk und Kunst, Form und Funktion vereinen? Und heute könnte man als eine von vielen Fragen stellen: Wie können wir leicht bauen und trotzdem stabiler? Oder auch: Wie können wir städtisch bauen und trotzdem grün?

Unvereinbares vereinen – das führt auch heute zu interessanten Ergebnissen

Viele Architekten und Gestalter haben sich wohl solche spannenden Fragen gestellt und mit ihren Entwürfen eine Antwort gegeben. Wie etwa mit den Architektur: urbane Gärten, die Städte und Natur vereinen. Oder mit der stetigen Weiterentwicklung von Carbonbeton in der neuen Architektur, die Standfestigkeit und Fragilität kombiniert. Und so erinnert uns 100 Jahre Bauhaus auch wieder daran, uns die zentrale Frage öfters mal wieder zu stellen.